Ein Nachmittag mit Henning Scherf
geschrieben von SPD-Schleswig-Flensburg am 20.04.2017, 19:35 Uhr


„Unsere Seniorinnen und Senioren sind alt genug selber zu entscheiden, wie sie leben wollen. Sie darin zu unterstützen ist unsere Aufgabe!“ Mit diesem Zitat aus dem SPD Landtagswahlprogramm begrüßte Landtagsabgeordnete Birte Pauls, SPD Dienstagnachmittag die Gäste im vollem Saal der Strandhalle.



 



„Unsere Seniorinnen und Senioren sind alt genug selber zu entscheiden, wie sie leben wollen. Sie darin zu unterstützen ist unsere Aufgabe!“ Mit diesem Zitat aus dem SPD Landtagswahlprogramm begrüßte Landtagsabgeordnete Birte Pauls, SPD Dienstagnachmittag die Gäste im vollem Saal der Strandhalle.



Henning Scherf, ehemaliger Bürgermeister der Stadt Bremen und jetziger Autor war ihrer Einladung gefolgt und unterstützte diese These ausdrücklich. Er warb in seiner Rede   sehr dafür, die „ Alten“ nicht in Einrichtungen auf die grüne Wiese „ unterzubringen.“ Man sollte den Alten nicht alles abzunehmen, sondern ihnen Möglichkeiten des Lebens mitten in der Gesellschaft, Dörfer, Städte und Quartiere schaffen und ihnen wirkliche Teilhabe ermöglichen. Tägliche Aufgaben und seien sie noch so klein, halten genauso fit wie Gemeinschaft, „ sagte Scherf und erzählte humorvoll von vielen Beispielen. Er machte Werbung für Pflegewohngemeinschaften und Wohnprojekte, die die Eigeninitiative und ehrenamtliche Hilfe in den Vordergrund stellen. Mit Blick auf die demographische Entwicklung sagt Scherf: „ Wir Alten wollen nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung sein!“



In diesem Zusammenhang stellten sich die Vertreter des Wohnprojektes „Leven in‘t huus“ vor. Diese Gruppe von älteren und jungen Menschen will gerne in Schleswig ein Mehrgenerationswohnen organisieren und fühlte sich auch durch das Vorgespräch mit Henning Scherf in ihrem Vorhaben gestärkt. Sie hoffen auf Unterstützung der Stadt. „ Ich finde, dass würde Schleswig gut zu Gesicht stehen! Ein buntes Angebot von verschiedenen Wohnformen macht die Stadt attraktiver“ unterstrich Pauls.



Birte Pauls betonte, dass es aber, wenn es irgendwann doch notwendig ist, an professioneller Unterstützung nicht fehlen darf. „Deshalb ist es wichtig, die Pflegeberufe zu stärken. Vieles wurde in den letzten 5 Jahren auf den Weg gebracht: Die Altenpflegeausbildung ist endlich kostenfrei, Projekte zur Reduzierung von doppelten Dokumentationsaufgaben werden erfolgreich umgesetzt, die Pflegekammer ist in der Gründungsphase, ein pflegewissenschaftliches Studium ist neu eingerichtet worden. Es ist ein Demenzplan erstellt worden, Tariflöhne können bei Pflegesatzverhandlungen geltend gemacht werden, ein modernes Pflegeberufegesetz ist in Arbeit und wir brauchen endlich einen gesetzlichen Personalbemmessungsschlüssel. „Gute Pflege braucht mehr Personal!“



Auch wenn es bei der Veranstaltung um das Thema Leben im Alter ging, wurde ein wichtiger Bereich nicht ausgeklammert: „ Wir wollen das Angebot von wohnortnahen Hospizbetten ausbauen. In einer schweren Situation des Abschiedsnehmens dürfen Angehörige nicht zusätzlich mit langen Anfahrtswegen oder zermürbenden Wartezeiten belastet werden. Deshalb braucht Schleswig ein Hospiz!“ betonte Birte Pauls. Frau Rother vom ambulanten Hospizdienst und Frau Schulze vom Freundeskreis Hospizdienst e.v. stellten ihre Arbeit und die weiteren Pläne vor und warben um Unterstützung.  



Es gibt viele Fragen zum Thema Hilfe und Pflege, das wurde auch in der Gesprächsrunde deutlich. Aber woher soll man wissen, was so alles möglich ist?“ Wir haben die trägerunabhängigen Pflegestützpunkte als Beratungsstellen landesweit ausgebaut. Der einzige Kreis, der noch fehlt ist der Kreis Schleswig –Flensburg. Das ist sehr bedauerlich, die Finanzierung durch das Land steht“, betonte Pauls.



Das Leben im Alter hat viele Fassetten und die Liebe gehört selbstverständlich dazu. Das machte Reinhard Großmann bei einer kurzen Vorstellung seines neuen Buches „ Walter und Susanne“ deutlich.



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