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Esther Bejarano begeistert in Ellerau

Veröffentlicht am 04.05.2016, 13:21 Uhr     Druckversion

Zu Beginn stand Esther Bejarano im Fokus: schnörkellos, aber genau deshalb eindringlich erzählte sie von ihrer Ankunft und ihrer Zeit in den deutschen KZs Birkenau und Ravensbrück. Von den unsäglichen Zuständen, dem Hohn und der Verachtung der Nazis, die sie ihr entgegenbrachten. Davon, wie oft nur purer Zufall über Tod oder Leben entschied: die eine Menschenschlange marschierte in den Tod - die andere durfte weiterleben.

Wie sie vorgab, Akkordeon spielen zu können - um dann im Orchester des Lagers eingesetzt zu werden, das die Menschen ins Gas mit ihrer Musik begleiten musste. Sie sagte dazu:

„Aber es kam noch schlimmer. Die SS befahl uns, am Tor zu stehen und zu spielen, wenn neue Transporte ankamen in Zügen, in denen unzählige jüdische Menschen aus allen Teilen Europas saßen, die auf den Gleisen fuhren, die bis zu den Gaskammern verlegt wurden und die alle vergast wurden. Die Menschen winkten uns zu, sie dachten sicher, wo die Musik spielt, kann es ja nicht so schlimm sein. Das war die Taktik der Nazis. Sie wollten, dass all die Menschen ohne Kampf in den Tod gehen. Wir aber wussten, wohin sie fuhren. Mit Tränen in den Augen spielten wir. Wir hätten uns nicht dagegen wehren können, denn hinter uns standen die SS-Schergen mit ihren Gewehren.“

Durch Verlegung Auschwitz entronnen erlebte sie dann in Ravensbrück den Irrsinn der Naziideologie: sie wurde von einer Jüdin zum arischen, aber politischen Häftling per Verwaltungsakt schlicht umetikettiert. Schließlich der Todesmarsch in den letzten Kriegstagen, auf dem SS-Schergen jeden erschossen, der länger als ein paar Minuten stehenblieb.    

Der voll besetzte Saal lauschte gebannt. Das Kriegsende - das sie gemeinsam mit Russen und Amerikanern, Akkordeon-spielend vor einem brennenden Hitler-Bild erlebte - war zugleich Wendepunkt zum zweiten Teil des Abends: der Musik. Und, wie Esther Bejarano sagte, ihre „zweite Geburt“.

Kurzweilig geleitete dann der von Esther Bejarano kurzerhand „verenkelte“ Sänger der Microphone Mafia, Kutlu Yurtseven, durch den weiteren Abend: mit viel Heimweh zur für ihn „schönsten Stadt Deutschlands“ - Köln - und mit Anekdoten, wie er ihn sein Leben in Deutschland prägte. Er wechselte dabei meisterhaft die Seiten - vom Entertainer mit Liedern wie „Wann geht der Himmel wieder auf“ gelang ihm mühelos der Sprung ins „ernste Fach“, als er über die Brandanschläge in Solingen und Mölln Anfang der Neunziger sprach, ebenso über die Attentate des NSU, die er fast hautnah miterlebte: als Anwohner einer Straße, in der eine Nagelbombe explodierte. Mit Blick auf die derzeitigen rechtspopulistischen Entwicklungen konstatierte Kutlu Yurtseven: „Wir haben heute in Deutschland kein Flüchtlingsproblem. Wir haben ein Faschisten-Problem.“ Diesem Statement konnte sich an diesem Abend nicht nur der stellvertretende SPD-Ortsvereinsvorsitzende Lars Schmidt-von Koss anschließen - es sprach vielen Besuchern aus der Seele.

Das, was diesen Abend so besonders machte, war der rote Faden purer Lebensfreude, der sich durch ihn zog. Mit den Worten Esther Bejaranos: "Wir leben trotzdem. Wir werden schlechte Zeiten überleben. Wir sind da.“ - Und die Nazis eben nicht.

Die Besucher sprachen selbst eine deutliche Sprache: nach dem „letzten Lied des Abends“ gab’s Zugaben, und nach dem dann wirklich letzten Song hielt es niemanden mehr auf den Stühlen. Alles in allem ein mehr als gelungener Abend.    

Homepage: SPD-Segeberg

 
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