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Fabian Reichardt, Landesvorsitzender der AG für Bildung SH
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Veröffentlicht am 30.09.2016, 12:33 Uhr
Die SPD im Kreis Segeberg zeigt sich erschüttert und schockiert über den feigen Anschlag mit fremdenfeindlichem Hintergrund auf den parteilosen Bürgermeister von Oersdorf, Joachim Kebschull. Die Unterbringung von Geflüchteten und deren Integration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Die Gemeinde war bereits in den letzten Monaten Drohbriefe bis hin zu Bombendrohungen ausgesetzt, da die Sanierung und Renovierung eines Hauses in den gemeindlichen Gremien in der Diskussion stand. Im betreffenden Haus sollten vier Wohnungen für junge Familien und Senioren entstehen - und man stellte im Vorfeld klar, dass man, sollte es erforderlich sein, diese Wohnungen natürlich auch Geflüchteten zur Verfügung stellen würde. Das Thema Unterbringung von Geflüchteten war aber bereits seit Ende Juli 2016 wieder vom Tisch - offenbar hielt das den oder die Täter nicht davon ab, hier den Grund für die Attacke zu suchen und zuzuschlagen.
Dementsprechend galt der hinterhältige Terror nicht nur den Schwächsten unserer Gesellschaft - sondern richtete sich gegen junge Familien und Senioren in gleichem Maße. Wer Kritik nur mithilfe eines Kantholzes hinterrücks zum Ausdruck bringen kann - und zwar so, dass der Bürgermeister das Bewusstsein erst im Krankenhaus wiedererlangt - handelt widerlich und zutiefst unmoralisch.
Stefan Weber, SPD-Parteivorsitzender und selbst Bürgermeister im benachbarten Sievershütten, dazu: "Ich bin entsetzt über so massiven Hass und Gewalt und verabscheue diese Tat zutiefst. Ich hoffe, der oder die Täter werden schnell gefunden. Meinem Kollegen wünsche schnelle Genesung. Lass dich nicht unterkriegen."
Jürgen Schacht, SPD-Ortsvereinsvorsitzender in Oersdorf sagte: "Jedes undemokratische und gewaltbereite Vorgehen tolerieren wir nicht. Das einstimmiges Votum unserer Gemeindevertretung, bereits vor den letzten Drohungen, war: "Wir weichen dem nicht." Und dem fühlen wir uns hier im Ort natürlich nach wie vor uneingeschränkt verbunden."
Die Jusos werden morgen in Bad Segeberg auf dem Marktplatz ab 10:00 Uhr eine Mahnwache zu dem Angriff auf den Bürgermeister von Oersdorf veranstalten. Man freue sich über zahlreiches Erscheinen engagierter Bürger und der weltoffenen Zivilgesellschaft. Es sei in diesen Zeiten besonders wichtig, ein Zeichen für Toleranz und Offenheit zu setzen - gerade weil Nazis für diesen Samstag eine Kundgebung in Bad Segeberg angekündigt haben.
Lisa Behncke, Vorstandsmitglied der Jusos, stellte klar: "Wenn Menschen aufgrund ihres Einsatzes für Geflüchtete angegriffen werden, dürfen wir das nicht unkommentiert lassen. Dass Nazis einen Tag später gegen "linke und Ausländer Gewalt" demonstrieren wollen, zeugt nicht nur von Zynismus, sondern zeigt auch deren Ignoranz gegenüber Fakten und Statistiken."
Wir wünschen Joachim Kebschull baldige Genesung und alles Gute!
Homepage: SPD-Segeberg
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