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Fabian Reichardt, Landesvorsitzender der AG für Bildung SH
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Veröffentlicht am 11.05.2018, 22:53 Uhr
Kiel, 09.05.2018
Bildungstrichter beweist erneut soziale Selektivität des Bildungssystems - soziale Spaltung durch besseres BAföG überwinden
Angesichts der heutigen Veröffentlichung des Bildungstrichters erklärt die Vorsitzende der SPD Arbeitsgemeinschaft für Bildung Schleswig-Holstein, Elke Krüger-Krapoth:
“Der Bildungstrichter zeigt nach wie vor deutlich, dass die soziale Selektivität des Bildungssystems sich insbesondere beim Zugang zu den Hochschulen manifestiert hat. Die Öffnung der Hochschulen hat ausschließlich zu einem quantitativen Anstieg der Studierendenzahlen geführt. Es fehlt an einer sozialen Öffnung der Hochschulen auch für diejenigen, welche nicht aus Akademikerhaushalten stammen.”
Das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) veröffentlichte heute die Ergebnisse der aktuellen Untersuchung zur Hochschulbeteiligung in Deutschland: Von 100 Kindern aus Akademikerfamilien beginnen statistisch gesehen 79 ein Hochschulstudium. Dagegen nehmen von denjenigen, deren Eltern nicht studiert haben, nur 27 ein Studium auf.
“Wir brauchen eine breite Bildungsoffensive seitens des Bundes, die der sozialen Selektivität des Bildungssystems insgesamt entgegenwirkt. Als einer der ersten Punkte ist hier dafür zu sorgen, dass Nichtakademikerkindern die Sorge genommen wird, ein Studium nicht finanzieren zu können. Hier ist nicht nur eine bessere Informationslage zum BAföG gefordert, den möglichen Studienanfängern muss auch die Angst vor Aufnahme eines Studiums genommen werden, wenn dieses mit der Verpflichtung zur Verschuldung gleichgesetzt wird. Das BAföG muss wieder als Vollzuschuss gezahlt werden und muss die tatsächlichen Kosten abdecken, welche Studierende zwecks Lebensunterhalt und Studium aufwenden. Wir müssen dafür sorgen, dass sich niemand mehr fragen muss, ob er oder sie es sich überhaupt leisten kann, ein Studium aufzunehmen.”
Die AG für Bildung (AfB) in der SPD SH fordert eine solidarische Ausgestaltung des landesweiten Semestertickets. Diese muss eine niedrigschwellige Härtefallklausel für Studierende mit geringem Einkommen enthalten und durch eine solidere Finanzierung durch das Land einen bezahlbaren Preis für alle Studierenden sicherstellen. Weiterhin fordern wir ein landesweites Azubi-Ticket. Lesen Sie hier unseren Beschluss.
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Lesen Sie hier die Pressemitteilung.
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