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PM AfB: Wir haben keine Zeit für einen erneuten Strukturaktionismus. Frau Ministerin, handeln Sie!

Veröffentlicht am 19.08.2018, 19:42 Uhr     Druckversion

„Wir brauchen keine rückwärts gerichteten bildungspolitischen Strukturmaßnahmen. Wir brauchen konkrete Maßnahmen zur Lösung des Problems bei der Lehrerversor­gung."

Die Arbeitsgemeinschaft für Bildung der SPD Schleswig-Holstein (AfB) teilt mit:

 

"Wir brauchen keine rückwärts gerichteteten bildungspolitischen Strukturmaßnahmen. Wir brauchen konkrete Maßnahmen zur Lösung des Problems bei der Lehrerversorgung. sich den tatsächlichen Problemen zu widmen, beschäftigt sich Frau Prien mit der Rückabwicklung der von der Küstenkoalition aus SPD, Grünen und SSW modernisierten Lehramtsausbildung für Gemeinschaftsschulen und Gymnasien auf erhöhtem Kompetenzniveau zurück zu einem schulartenbezogenen Ansatz. Auch die Abwicklung der Gemeinschaftsschulen zu Quasi-Regionalschulen scheint der Ministerin ein größeres Anliegen zu sein, als Lösungen für die Lehrerversorgung anzuschieben“, so Elke Krüger-Krapoth, Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Bildung der SPD Schleswig-Holstein.

 

Die aktuelle Lehrerausbildung wird der Anforderung gerecht, alle Lehrerinnen und Lehrer pädagogisch zeitgemäß zu qualifizieren und dazu zu befähigen, alle SchülerInnen individuell zu fördern. Der entsprechend von der SPD-geführten Vorgängerregierung geschaffene Stufenlehrer ist über alle Schularten einsetzbar. Das kommt unserer heutigen Notlage in der Lehrerversorgung entgegen. Eine Lehrerausbildung, die den zukünftigen Lehrkräften nicht vermittelt, wie moderner Unterricht gestaltet wird, ist weder attraktiv und einladend für Schulabgänger, noch zielgerichtet auf kommende Aufgaben in Lehre und Studium ausgerichtet!

 

Schleswig-Holstein verfügt über mehr als 180 Gemeinschaftsschulen und 99 Gymnasien. An den Gemeinschaftsschulen lernen SchülerInnen aller Schularten. Zudem tragen die Gemeinschaftsschulen den Hauptanteil der Inklusions- und Integrations­aufgaben. Diesen Anforderungen müssen sie durch ihr Studium gerecht werden kön­nen und dem trägt das von der SPD-geführten Vorgängerregierung geschaffene Lehrkräftebildungsgesetz Rechnung. Wer diese Fortschritte zurückdreht, erweist den künftigen LehrerInnen und ihren SchülerInnen einen Bärendienst.

 

Auch wenn Frau Prien „nur“ Sport und Musik als Fächer benennt, in denen Nicht-Lehrkräfte unterrichten, so wissen unsere GrundschullehrerInnen sehr wohl, dass u. a. auch Mathematik betroffen ist. Wer bei Abschlussklassen auf fehlende Mathe­matik-Kenntnisse hinweist, sollte die Basis bedenken.

 

Frau Prien, handeln Sie auf den tatsächlichen bildungspolitischen Baustellen.

 

Die Option eines Ein-Fachlehrers in Mathematik sollte diskutiert werden und der Einsatz digitaler Medien besitzt auch Potential.

 

Ansprechpartnerin und Verantwortliche i. S. d. Presserechts:

Dr. Elke Krüger-Krapoth, Landesvorsitzende der AG für Bildung i. d. SPD SH (AfB)

E-Mail: mail@afb-sh.dede.krueger-krapoth@gmx.de

Mobil: 01776466997

 

 

Zusatz zum Ein-Fachlehrer:

„Viele Bundesländer haben in den vergangenen Jahrzehnten schon unorthodoxe Maßnahmen ergriffen, um den gravierenden Lehrermangel aufzufangen. So wurden beispielsweise in NRW in den 60er und 70er Jahren in den gymnasialen Mangel­fächern Mathematik, Naturwissenschaften, Französisch, Englisch, Musik sog. Ein-Fach-Lehrer ausgebildet und eingestellt. Angesichts der Abbruchquote von durchschnittlich 80% im Mangelfach Mathematik scheint es so beispielsweise durchaus zielführend zu sein, die zeitliche Belastung durch ein zweites Fach neben Mathematik während des Studiums zu senken, um die Abschlussquote zu erhöhen. Weder die erziehungswissenschaftliche noch die didaktische Ausbildung der künftigen LehrerInnen würde hierdurch in irgendeiner Weise geschmälert, so dass der Nutzen, gerade auch für die notleidenden Schulen im Vordergrund stünde. Und: Wieso ein Mathematiklehrer dadurch besser in der methodischen und didaktischen Vermittlung der mathematischen Unterrichtsinhalte sein soll, indem er beispielsweise Sport als zweites Unterrichtsfach studiert hat, lässt sich ohnehin kaum plausibel begründen. Packen wir’s an.“


 
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