Veröffentlicht am 28.02.2023, 17:55 Uhr
Positionen der ASG Schleswig-Holstein
Die AG der Sozialdemokrat*innen im Gesundheitswesen (ASG) in der SPD Schleswig-Holstein unterstützt eine Gesundheitspolitik, deren Angebote nahe an den Menschen ausgerichtet sind.
Gesundheitssysteme müssen für die Menschen eine gute ortsnahe Erreichbarkeit von Gesundheitsversorgungen ermöglichen. Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen sollen den Menschen vor Ort dienen. Dabei soll die medizinische und pflegerische Versorgung, worauf alle Bürgerinnen und Bürger einen unangefochtenen Anspruch haben, nicht dem Streben nach Profit unterworfen werden.
Solidarische Gesundheitspolitik bedeutet, allen Menschen den Zugang zu einer gerechten Versorgung, Informationen, präventiven Leistungen und auch zu wohnort-/quartiersnahen Gesundheits-Angeboten bereit zu stellen. Motivierte Fachkräfte leisten die erforderliche Versorgung in gut bezahlten und familienfreundlichen Arbeitsbedingungen. Dafür hat der Staat (Bund, Länder und Kommunen) Verantwortung übernehmen.
Für die ASG SH bedeutet das im Besonderen:
Neu-Orientierung der Krankenhausfinanzierung hin zu einem nach Versorgungsstufen differenzierten System mit erlösunabhängigen Vorhaltepauschalen. Das bestehende System der Fallpauschalen, die am Profit ausgerichtet sind, gibt medizinischen Leistungen den Vorrang vor pflegerischer Versorgung, so dass Pflegende, Ärtz*innen und Patient*innen und deren Angehörige erheblich unter Druck gesetzt sind. Ein staatlich unterstütztes Entlass- und Pflege Management kann hier Abhilfe leisten.
Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege helfen, motivierte Pflegefachkräfte im System zu halten (und auch wieder zurück zu kehren). Gute Arbeitsbedingungen bedeuten nicht nur, eine gerechte tarifliche Bezahlung zu garantieren, sondern auch eine Anerkennung der beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten auf Augenhöhe. Patient*innen sind ganzheitlich zu betrachten: nicht nur eine gute medizinische Versorgung ist erforderlich, sondern ebenso eine pflegerische und rehabilitatorische Qualität.
Gute pflegerische Versorgung braucht Qualität und Zeit für die Patient*innen! Wohnortnahe Versorgung durch kommunale Krankenhäuser und Geburtszentren, für die der Staat Möglichkeiten einer Grundfinanzierung schaffen muss. Stärkung von Quartiersstrukturen durch unterstützende Kräfte, die vor Ort in pflegerischen Fragen und Fragen der sozialen Grundsicherung beraten können. Menschen müssen Hilfe dort bekommen können, wo sie leben und diese Hilfen sollen es schaffen einen Verbleib in den eigenen vier Wänden zu sichern. Ausbau digitaler Medizin. Telemedizin muss für alle Menschen erreichbar sein, die Endgeräte müssen finanziert und durch Schulungen nutzbar sein.
Pflegende Angehörige sind der größte und kostengünstigste Pflegedienst in unserem Land. Wer Verantwortung und Pflege übernimmt, muss entlastet und unterstützt werden. Dazu gehört ein Ausbau der finanziellen Leistungen der Pflegeversicherung ebenso, wie der Ausbau von unter-stützenden und entlastenden Tages- und Kurzzeitpflegen. Diese müssen so auskömmlich über die Pflegeversicherung finanziert sein, dass sie wohnortnah und zuverlässig in Anspruch genommen werden können. Überprüfung der Diagnostikverfahren hinsichtlich Notwendigkeit und Erfolgsaussicht. Kostenintensive Individualdiagnostiken in einer personali-sierten Medizin sollen kostensparend eingesetzt werden. Eingesparte Mittel sollen für die Finanzierung guter Arbeitsbedingungen in Pflege und Medizin genutzt werden.
Die ASG SH versteht ihre Aufgabe darin, die gesundheitliche Versorgung und Zugänglichkeit zu erhöhen, ortsnah zu gestalten und die gesetzlichen und finanziellen Bedingungen zu ihrer Erreichung zu formulieren. Wir unterstützen die politischen Entscheidungsträger*innen der SPD darin, diese Ziele umsetzen zu können.
Wir tragen zur Willens- und Meinungsbildung innerhalb der Partei bei und sind dazu gerne ansprechbar!
Kontakt: Arne Leisner ASG-Landesvorsitzender Arne.Leisner@gmx.de