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SPD will Mieter in St. Lorenz Nord und Süd vor Investmentunternehmen schützen

Veröffentlicht am 10.07.2023, 16:53 Uhr     Druckversion

Wohnblock Ziegelstr

Lübeck 10.7.2023/ Angsteinflößende Aufkäufe von Sozialwohnungen in St. Lorenz Süd gibt es schon jetzt, weitere Umwidmungen sind auch in St. Lorenz Nord vorgesehen. Klassische Mehrfamilienhäuser mit „zahlbaren Mieten“ werden im großen Stil von einem Münchener Investment-Unternehmen „Domicil“ aufgekauft. 

Dabei gehen sie strategisch zunächst unauffällig vor und suchen sich Objekte um die 60 Quadratmeter und in gutem Zustand. Die aktuellen Kaltmieten sind etwa 6,50 € und damit sind sie insgesamt gefragt als günstig zu erwerbende Objekte.

Unter dem Deckmantel, hohe Vermietungen in Ballungszentren zu erzielen und damit etwas gegen die Wohnungsnot zu tun, erwecken sie den Anschein von Wohltaten. In der Praxis sieht es jedoch anders aus. Mehrere Betroffene meldeten sich bei der SPD und schilderten das Vorgehen detaillierter. Zunächst erwirbt Domicil als Investor ein oder mehrere Mehrfamilienhäuser als Ganzes. Die Mieter werden informiert und beruhigt, dass sie nun einen neuen Vermieter haben. Doch dann wird Druck aufgebaut und weitere Investoren werden mit Bussen angekarrt, um die Wohnungen zu besichtigen. Den überrumpelten Mietern wird nun angeboten, dass sie ihre eigene Wohnung kaufen können. Allerdings zu überhöhten Preisen, die in der Regel nicht über Banken kredit-finanziert werden, weil das Objekt dann doch nicht so rentabel ist.

Was bleibt, ist nun die Sorge der Mieter, dass sie sehr bald eine Kündigung wegen „Eigenbedarf“ erhalten. In der Folge könnte sich folgendes Szenario entwickeln. Die ursprünglichen Mieter, die i.d.R keine Vermögensreserve besitzen, werden gekündigt. Die Wohnung wird von einem reicheren Investor aus anderen Städten erworben, der wiederum die Wohnung in zentraler Lage nun anderweitig, vielleicht sogar als Ferienwohnung vermarkten will.

Die SPD will, dass sich dieses „Geschäftsmodell“ erst gar nicht aufbaut und verhindern, dass Lübecker Bürger:innen aus ihren Mietwohnungen getrieben werden. Politische Beschlüsse sollen die Verwaltung dazu bringen durch geeignete Satzungen so ein Modell im Keim zu ersticken. Mietern muss auch direkt empfohlen werden, sich mit Hilfe von Mieterschutzvereinen zu wehren.


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