Veröffentlicht am 27.08.2014, 15:30 Uhr
Sommertour – Besuch beim Hospizverein Preetz e.V. 22.08.2014 Sterben ist ein Teil des Lebens. In Würde sterben zu können heißt daher auch über den ganzen Prozess des Sterbens hinweg Begleitung, Trost und Unterstützung zu finden.
Dazu gehört, die Wünsche und Vorstellungen des Einzelnen zu respektieren und so lange wie möglich zu erfüllen. Nicht immer aber können dies Angehörige gewährleisten oder brauchen selbst in dieser Situation Hilfe und Beistand. Gerade der Wandel des Familienbildes macht dies umso schwerer. Seit 1996 kümmert sich der Hospizverein Preetz e.V. im Wesentlichen ehrenamtlich um Sterbe- und Trauerbegleitung, um Sterben in Würde möglich zu machen und Trauer zu erleichtern. Um mir ein Bild von der Arbeit dieser besonderen Form des Ehrenamtes zu machen, habe ich den Hospizverein auf meiner Sommertour besucht. Sterbebegleitung ist dabei für die meist ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleiter eine Aufgabe mit hohen Anforderungen. Eine lange Ausbildung, regelmäßige Fortbildungen und vor allem eine ständige Reflexion des Erlebten sind dabei fester Bestandteil der Arbeit. „Die Begleitung Sterbender kann auch für die Begleiterinnen und Begleiter sehr belastend sein. Das Kümmern um die eigenen Leute ist für uns als Verein daher unerlässlich“, unterstrich Prof. Dr. Scheilke, der Vorsitzende des Hospizvereins. Im Gespräch erläuterte mir der Vorstand ebenso eindrucksvoll, dass zur ehrenamtlichen Sterbebegleitung ein Gespür für den Umgang mit Menschen, aber auch viel Kreativität und Bereitschaft, sich auf einen Menschen einzustellen gehört. „Jeder Mensch hat unterschiedliche Vorstellungen vom Tod und individuelle Bedürfnisse. Zur Begleitung gehört für mich deshalb vor allem viel Fantasie“, so Ellen Menden, hauptamtliche Koordinatorin des Hospizvereins. Diese Kreativität und Fantasie schlägt sich auch in dem breiten Angebot des Vereins nieder. Neben der Sterbebegleitung gehört auch eine Langzeitbegleitung im Vorfeld, aber als sehr wichtiger Zweig auch die Trauerbegleitung für Angehörige zu den Angeboten des Hospizvereins. Denn Trauer ist individuell sehr unterschiedlich. So kommen auch nach vielen Jahren noch Hinterbliebene zu den offenen Trauercafés, um ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen. Die Sterbebegleitung als Ehrenamt ist menschlich und vom Umfang her kaum mit anderen ehrenamtlichen Aufgaben zu vergleichen. Dabei wird nur die unmittelbare Sterbebegleitung von den Krankenkassen bezuschusst. Alles Weitere geschieht durch Spenden und viel Einsatz. Dafür gebührt dem Hospizverein und allen Hospizinitiativen mein Dank und Respekt.
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