Quark 90 Sep 2011
Quark 91 Dez 2011
Quark 92 April 2012
Quark 93 Sep 2012
Quark 94 Dez 2012 S. 1-5
Quark 94 Dez 2012 S. 6-12
Quark 95 März 2013
Quark 96 Mai 2013
Quark 97 Sep 2013
Quark 98 Dez 2013
Quark 99 Mai 2014
Quark 100 Sept 2014
Quark 101 Dez 2014
Quark 102 Jun 2015
Quark 103 Okt 2015
Quark 104 Dez 2015
Quark 105 März 2016
Quark 106 Jul 2016
Quark 107 Dez 2016
Quark 108 Apr 2017
Quark 109 Jul 2017
Quark 110 Dez 2017
Quark 111 Apr 2018 Seite 1 Titel
Quark 111 Apr 2018 Seite 2-3
Quark 111 Apr 2018 Seite 4-5
Quark 111 Apr 2018 Seite 6-7
Quark 111 Apr 2018 Seite 8-9
Quark 111 Apr 2018 Seite 10
Quark 111 Apr 2018 Seite 11-13
Quark 111 Apr 2018 Seite 14-15
Quark 111 Apr 2018 Seite 16
Bürgermeisterin trifft (Ober)Bürgermeister
Interview mit Torsten Albig, SPD-Spitzenkandidat zur Landtagswahl
Das Gespräch führte Andrea Gellert, Bürgermeisterin der Gemeinde Bredenbek
Andrea Gellert: Lieber Torsten, wie hast du dich gefühlt, als bekannt wurde, dass du der nächste Spitzenkandidat für das Amt des Ministerpräsidenten Schleswig-Holstein bist? Vor allem, was hat deine Familie dazu gesagt???
Torsten: Ich habe mich sehr gefreut, mit einer so großen Zustimmung von meiner Partei gewählt worden zu sein. Natürlich hat sich auch meine Familie mit mir gefreut.
Warum hast du dich so schnell auf den Partner Ralf Stegner festgelegt? Ich weiß, die Frage magst du nicht mehr hören, aber ich werde immer noch gefragt, was dich wohl dazu bewogen hat.
Torsten: Es ist in unserer Partei von großer Wichtigkeit, dass wir geschlossen auftreten. Nichts mögen die Menschen weniger als Zerstrittenheit. Deshalb war es mir wichtig, sehr schnell die Hand zu reichen. Ich freue mich, dass Ralf die Hand ergriffen hat. Das letzte halbe Jahr haben wir auch deshalb sehr erfolgreich für unsere Partei gestaltet.
Was bietest du den Menschen in SH als Person? Also warum sollen sie gerade dich und damit natürlich die SPD wählen?
Torsten: Ich möchte, dass unser Land und seine Menschen endlich wieder mit Hoffnung in die Zukunft schauen. Dazu braucht es einen Ministerpräsidenten, der wieder auf die Menschen zugeht, ihnen zuhört und sie ernst nimmt. Mit den Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam werden wir alle Herausforderungen, die vor uns liegen, erfolgreich meistern können.
Das Vertrauen der Menschen in die Politik und vor allem in die Bildungspolitik ist kräftig gesunken. Lehrerstellen werden einfach gestrichen, auf kommunaler Ebene merken wir dies besonders, leider wurde z.B. die kleine Grundschule in Achterwehr geschlossen. Kurze Beine, kurze Wege. Das war leider einmal. Gibt es keine Investitionen mehr in die Bildung der Schleswig-Holsteiner?
Torsten: Es wird von entscheidender Bedeutung für unser Land sein, dass wir das klügste Land werden. Es hilft nichts, das billigste zu sein. Wir haben leider keine Rohstoffe wie unsere Freunde in Norwegen. Also müssen wir dafür sorgen, dass unsere Kinder die beste Ausbildung erhalten, die möglich ist. Dafür brauchen wir gute Kindergärten, Schulen und Hochschulen und begeisterte Menschen, die unserer Kinder ausbilden.
Schleswig-Holstein ist eines der schönsten Länder. Windkraftanlagen verschönern ja nicht gerade die Landschaft. Wie kann Schleswig-Holstein trotzdem der Entwicklungsmotor für die nächste industrielle Revolution sein?
Torsten: Es ist unsere historische Aufgabe zu beweisen, wie eine moderne Industriegesellschaft in der Nachatomzeit mit Energie versorgt werden kann. Wenn nicht wir, wer sonst? Der Industriebereich rund um erneuerbare Energien ist der Wachstumstreiber für unser Land. Hier stecken Wettbewerbschancen und viele Arbeitsplätze. Wir müssen nur langsam in die Puschen kommen, sonst wird dieser Markt in Asien verteilt.
Zusammenarbeit der Gemeinden wird ja immer so groß geschrieben. Leben können dies leider allerdings die wenigsten, so z.B. unser interkommunales Gewerbegebiet an der A 210. Wir sitzen hier seit ca. 10 Jahren auf leeren Gewerbeflächen. Wie kann man dies ändern und auch noch Arbeitsplätze schaffen?
Torsten: Es wird in Zeiten zunehmend knapper Kassen immer wichtiger, dass wir zusammenarbeiten und uns gegenseitig unterstützen. Wer immer noch glaubt, er könne zu Lasten seines Nachbarn stark werden, der sägt an dem Ast, auf dem er selber sitzt. Wir brauchen gemeinsame Planungsräume und müssen begreifen, dass der Erfolg der umliegenden Kommunen auch der eigene Erfolg ist. Um Gewerbegebiete zu füllen, brauchen wir abgestimmte Ansiedlungsstrategien. Wirtschaftsverbünde, in denen wir partnerschaftlich zusammenarbeiten, sind dafür ein guter Weg.
Drei neugierige Fragen zu Persönlichem müssen auch noch sein:
Lieblingsessen? Alles mit Nudeln.
Lieblingsfarbe? Rot.
Lieblingsurlaubsort? Zu Hause im Garten.
Und du darfst auf eine einsame Insel und eine gute Fee erlaubt dir, drei Dinge mit auf die Insel zu nehmen. Die wären?
Torsten: Das ist eine gefährliche Frage, weil die meisten von uns mit den Büchern oder CDs, die sie in der Regel mitnehmen, ja bald verdursten und verhungern würden. Also: genug zu essen, genug zu trinken und einen lieben Menschen, der mir hilft, in der Einsamkeit zu überleben.
Andrea Gellert: Lieber Torsten, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast!