Veröffentlicht am 15.02.2014, 22:59 Uhr
Ein Besuch der Gemeinschaftsunterkunft in Gudow verbunden mit vielen Informationen und Hintergründen über Unterbringung, Versorgung und Betreuung der Asylbewerber durch die Projektgruppe der Diakonie führte bei der SPD Kreistagsfraktion zu dem Ergebnis, dass ein gemeinsamer Start in einer zentralen Unterkunft der beste Weg sei, anfänglichen Schwierigkeiten umfassend zu begegnen.
Für die Sozialdemokraten steht fest, dass langfristig eine dezentrale Unterbringung der Asylbewerber in den Kommunen anzustreben ist. Allerdings liegen viele Vorteile auf der Hand, den Menschen zunächst eine gemeinsame Unterkunft für wenige Monate anzubieten, um z.B. Impfungen vorzunehmen, einen Einstieg in die deutsche Sprache zu erhalten sowie Kenntnisse über Lebensgewohnheiten in Deutschland, Schule oder ÖPNV. Das alles ist wichtig, damit die Familien dann ihr Leben eigenständig in den Kommunen beginnen können.
„Wir müssen deshalb weg von einer bloßen Aufbewahrungs- hin zu einer echten sozialen Willkommenskultur. Deshalb können Gemeinschaftsunterkünfte nur die Aufgabe haben, als „soziale Integrationszentren“, den ankommenden asylsuchenden Menschen medizinische Erstversorgung zu geben und die das notwendige Rüstzeug für das Leben in Deutschland zu vermitteln.“ so der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Jens Meyer.
„Allerdings gehört zu den Rahmenbedingungen noch etwas mehr als nur ein Dach über dem Kopf“, teilt Gitta Neemann-Güntner, sozial-und bildungspolitische Sprecherin der SPD, mit. „Die Unterbringung von Asylbewohnern ist eine Querschnittsaufgabe und betrifft die gesamte Gesellschaft. In einigen Orten wurden bereits Runde Tische initiiert, die der besseren und schnellen Integration in das tägliche Leben in Deutschland dienen sollen. Dieses Engagement unserer Bürgerinnen und Bürger ist unbedingt zu begrüßen. Es wäre wünschenswert, wenn alle Städte, Ämter und Gemeinden Ähnliches auf die Beine stellten und sich so vielleicht ein neues Netzwerk in unserem Kreis für dieses so wichtige Thema entwickelt.“
„Doch politisch müssen wir Rahmenbedingungen schaffen. Die SPD- Kreistagsfraktion wird daher zur nächsten Kreistagssitzung einen Antrag einbringen, der genau dieses beinhaltet“, äußerte sich Jens Meyer, Fraktionsvorsitzender der SPD. „Wir werden für eine weitere Gemeinschaftsunterkunft plädieren, die oben genannte Vorteile beinhaltet. Außerdem muss die Betreuung in der Unterkunft langfristig gewährleistet sein und gewisse Qualitätsstandards vorweisen. Das werden wir im März beantragen.“
Gitta Neemann-Güntner, Jens Meyer
10.02.2014